Mehr Le­bens­qua­li­tät

Was kann mir schon passieren? Über mich ist alles bekannt. Mit diesem Motto rief die Datenschutzbeauftragte zur Teilnahme am siebten Datenschutz-Video-Wettbewerb auf. Die Gewinnervideos überzeugen durch ihre Machart, die technische Umsetzung und die allgemein hochstehende Qualität.

Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde «Gemeinsam für die Privatsphäre. Damit du mehr Zeit zum Fussball spielen hast.», ein überraschender Kurzfilm von Andrina Schmid, Samuel Wetter und Benjamin Dangel.

100 Sekunden reichen dem Macherteam des Gewinnervideos. Es zeigt, welche Lebensqualität wir verlieren, weil zu viel von uns bekannt ist. Der Protagonist des Videos heisst Max und er liebt Fussball. Eigentlich liebt er es vor allem, Fussball zu spielen. Je mehr Zeit er im Internet verbringt, desto mehr Informationen werden über ihn gesammelt. Das ist bekannt. Je mehr Informationen die Internetfirmen über Max haben, desto besser werden sie darin, ihn dazu zu verleiten, noch länger online zu sein. Was Max am Schluss fehlt, ist die Zeit für das, was er eigentlich am liebsten tut – Fussballspielen eben. Das ist Max. Das Video macht aber klar: Das passiert uns allen. Die Datenschutzbeauftragte lobte den Beitrag an der Preisverleihung im Zürcher Kino RiffRaff: «Das Video nimmt in gelungener, überraschender und origineller Art und Weise Bezug auf das Thema des Wettbewerbs. Es ist sehr kurzweilig und mit vielen Infos vollgepackt, so dass man es gerne auch ein zweites Mal anschauen will.»

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100 Sekunden reichen dem Macherteam des Gewinnervideos. Es zeigt, welche Lebensqualität wir verlieren, weil zu viel von uns bekannt ist.

Zum zweitplatzierten Beitrag «Don’t wait» von Phil Jaycob sagte das Jurymitglied Flurin Senn, Medienpädagoge der Pädagogischen Hochschule Zürich: «Hier beherrscht jemand die hohe Kunst, eine Aussage ohne Monolog oder Dialog in Bild zu bringen. Das Video überzeugt durch eine gute und logische Führung der Zuschauerinnen und Zuschauer.» Das Video zeigt, welchen Unterschied ein einziger Klick im Leben ausmachen kann, wenn bei einem dieser nervigen Pop-ups, die auf ein Software-Update hinweisen, «Später» statt «Jetzt installieren» gewählt wird.

Mit dem dritten Preis ausgezeichnet wurde der kurze Spielfilm «Was kann mir schon passieren?» von Jannick Glück, Reto Gfeller und Christoph Rahm. Er thematisiert die Problematik der Filterblasen und ihrem Potenzial zur Spaltung unserer Gesellschaft. Jurymitglied Nadia Holdener, Videomaker und Lehrbeauftragte Audiovisual/Cast an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), betonte in ihrer Laudatio, dass der Beitrag eine gesellschaftlich relevante Botschaft auf sehr vergnügliche Weise und in einem Alltagsszenario aufarbeite.

Weitere Videos und Informationen gibt es in der Mitteilung «Prämierte Videos werfen vielfältigen Blick auf die Bedeutung der Privatsphäre».