Sehr geehrter Herr Alt-Bundesrat, Frau Alt-Regierungsrätin und Herr Alt-Regierungsrat
Geschätzter Kantonsrats-Präsident
Werte Frau Nationalrätin und Herr Nationalrat
Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Fachkreisen
Liebe Gäste
30 Jahre Datenschutzgesetzgebung im Kanton Zürich – ein besonderes Jubiläum, das uns heute zusammenbringt. Es freut mich, so viele bekannte Gesichter hier zu sehen, und freue mich, ein paar Worte an Sie zu richten. Ihre Anwesenheit zeigt, wie wichtig Datenschutz ist und wie sehr er uns in allen Lebensbereichen beschäftigt.
Datenschutz schützt unser Grundrecht auf Privatsphäre und stellt sicher, dass unsere persönlichen Daten nicht missbraucht werden. Gerade in einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Daten in Sekundenschnelle geteilt, verarbeitet und oft für weitere Zwecke nochmals weiterverarbeitet werden. Dementsprechend gross ist die Verantwortung der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich und ihren Mitarbeitenden.
Frau Blonski, Ihnen und Ihrem Team, sowie allen, die sich in den letzten drei Jahrzehnten für dieses Thema eingesetzt haben, möchte ich danken. Sie haben dafür gesorgt, dass der Datenschutz nicht nur auf dem Papier steht, sondern aktiv gelebt, hinterfragt und weiterentwickelt wird.
Dabei möchte ich auch die Herausforderungen nicht unerwähnt lassen. Ihre Aufgabe ist oft eine Gratwanderung – zwischen dem Schutz persönlicher Daten und den Interessen von Wirtschaft und Wissenschaft sowie dem Auftrag, den die öffentliche Verwaltung für die Bevölkerung zu erfüllen hat. Und wir alle, die wir hier sitzen, erleben Datenschutz im Alltag nicht immer nur als Gewinn. Seien wir ehrlich: Wenn es schnell gehen muss, erlauben wir einer neuen App den Zugriff auf Standort und Kamera, oder wir klicken auf "Zulassen", ohne die AGB zu lesen. Doch sobald ein Datenleck oder Missbrauch unsere Privatsphäre betrifft, wird uns bewusst, wie wichtig der Datenschutz ist.
Unser Auftrag ist es, der Zürcher Bevölkerung eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung zu bieten. Im Gesundheitswesen haben Daten eine besondere Relevanz. Sie sind essenziell für Diagnosen und Therapien, aber auch für den medizinischen Fortschritt und die Innovation. Sie sind auch die Grundlage für Forschung, für die Entwicklung neuer Medikamente und für innovative Technologien, die Patientinnen und Patienten zugutekommen.
In den kommenden Jahren wird es daher entscheidend sein, eine gangbare Lösung zu finden, die es beispielsweise den Zürcher Spitälern erlaubt, diesem Grundauftrag mit den bestmöglichen Mitteln gerecht zu werden, ohne dass sie dabei strengeren Auflagen unterliegen als in anderen Kantonen. Die Spitäler und die Datenschutzbeauftragte sind im Austausch und im Begriff, hier pragmatische Lösungen zu finden.
Heute Abend sollen jedoch die wohlverdienten Feierlichkeiten im Vordergrund stehen. Vielleicht dient der Anlass aber auch als Anregung darüber zu sprechen, wie wir den Spagat zwischen Datenschutz und Fortschritt auch in der Zukunft schaffen, damit wir einerseits unsere Privatsphäre schützen und andererseits die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen können.
In diesem Sinne freue ich mich auf die nachfolgenden Referate und gratuliere herzlich zum 30-jährigen Jubiläum!
Vielen Dank.